Roambee
26. Oktober 2020 Fuhrpark-Blog
Das Internet der Dinge in der Logistik
Seriengründer und Investor Frank Thelen, bekannt aus der Fernsehsendung “Die Höhle der Löwen” schreibt in seiner Biografie “>Startup-DNA" über die Zukunft der digitalen Vernetzung: Das “Internet of Things”, also “Internet der Dinge”, bezeichnet die digitale Vernetzung von physischen und virtuellen Gegenständen. Kleine, billige Chips werden in Dinge eingebettet, von der Milchtüte über den Kühlschrank bis hin zur Unterhose, sodass diese Dinge miteinander kommunizieren können. Das fängt an bei der Paketverfolgung und geht über die an verschiedene Nutzer automatisiert angepassten Einstellungen bei Autos oder Bürostühlen bis hin zur Bestellung von Lebensmitteln durch den Kühlschrank an den Lieferdienst: “Bei Frank ist die Milch alle. Bitte neue liefern!”.
Ob ein Kühlschrank selbstständig Milch nachbestellen sollte, über diese Frage lässt sich streiten. Dass sich die digitale Vernetzung auch sehr sinnvoll in der Logistik einsetzen lässt, ist schon Alltag. In der CleanTruck Reihe “Internet der Dinge” stellen wir Ihnen in den nächsten Monaten verschiedene Unternehmen und StartUps vor, die Technologie einsetzen, um die Logistik besser, schneller und zuverlässiger zu gestalten.
Roambee – Lieferketten, Waren und Fahrzeuge in Echtzeit überwachen
Bei dem Unternehmen Roambee aus Kalifornien, USA sind die Chips nicht ganz so klein. Die tragbaren Sensoren haben etwa die Größe einer externen Festplatte und werden hier “Bienen” genannt. Diese werden mit Versandaufträgen verbunden und Lieferungen beigelegt. Anschließend messen sie ab dem Start Daten wie die Position, Temperatur, Vibration, Lageänderung oder Luftfeuchtigkeit und senden diese, fleißig wie eine Biene, direkt per Funk in die Cloud. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Datenloggern: diese werden erst nach dem Versandprozess ausgelesen. Roambee bietet Echtzeit-Monitoring und kann somit automatische Alarme auslösen, wenn Grenzwerte überschritten werden oder ein Fahrzeug eine bestimmte Route verlässt.
Die Tracker eignen sich auch für weitere Formen Überwachung, zum Beispiel um jederzeit den Standort hochwertiger Ausrüstung oder von Fahrzeugen zu überprüfen. Der Auflieger-Hersteller Schmitz Cargobull konnte die Technik sogar nutzen, um Kraftstoffdiebstähle aufzuklären. Denn durch die smarte Logistik der “Bienen” kann man Änderungen oder Bewegungen in Echtzeit erfassen – weltweit. Bei komplexeren Ansprüchen lässt sich Roambee dank der offenen API-Schnittstellen auch mit bisher verwendeten ERP, Lagerverwaltungssystemen, Asset-Verwaltungen und anderen Infastrukturen verbinden. Mit einem Investment in Höhe von 3,1 Millionen US-Dollar beteiligte sich Anfang 2017 T-Systems der deutschen Telekom an dem Tracking-Spezialisten. Dadurch ist das System auch für den deutschen Markt erhätlich.
Für viele Unternehmen ist auch ein Vorteil, dass keine Hardware teuer eingekauft werden muss. Roambee funktioniert nach dem “Pay-Per-Use"-Modell, wobei die Sensoren gemietet werden. Es wird nur für die konkrete Nutzung eine bezahlt, wodurch Unternehmen ihren Bedarf langsam anpassen können.
Die Basis für die Vernetzung von Rohmaterialien, Maschinen und Paketen ist die Funktechnologie Narrowband-IoT. Diese Technologie erlaubt Geräten gleichzeitig und kostengünstig miteinander zu kommunizieren. Dabei werden nur sehr kleine Datenmengen verschickt, wodurch ein Empfang sogar tief unter der Erde möglich ist.
Übrigens: auch bei CleanTruck wird IoT-Technologie eingesetzt! Damit unsere Kunden jederzeit die richtige Menge an Nutzfahrzeug-Reinigern vor Ort haben, testen wir zur Zeit Sensoren, den den Füllstand der Gebinde direkt an uns übermitteln. Und in Zukunft bestellt Ihr Lager automatisch nach, wenn ein Grenzwert unterschritten wurde. Mit Roambee und anderen “Internet of Things”-Technologien können Unternehmen intelligenter werden, die Daten der Sensoren helfen dabei, Prozesse effizienter und zuverlässiger zu machen. Und verschaffen einem jederzeit einen Überblick über Sendungen und Fahrzeuge – oder den Füllstand der LKW-Reiniger.